Oskar Negt, Sozialphilosoph

Oskar Negt wurde 1934 auf dem ostpreußischen Gut Kapkeim nahe Königsberg geboren. Er studierte Rechtswissenschaft und Philosophie in Göttingen. Sein Studium der Soziologie beendete er in Frankfurt am Main, an der er 1962 bei Theodor W. Adorno für eine Arbeit über den Gegensatz zwischen positivistischen und dialektischen Denkweisen am Beispiel von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Auguste Comte promoviert wurde. Oskar Negt war sodann Assistent von Jürgen Habermas an den Universitäten in Heidelberg und Frankfurt am Main, bevor er 1970 auf den Lehrstuhl für Soziologie der Universität Hannover berufen wurde, an der er bis zu seiner Emeritierung 2002 lehrte. In der Stadt Hannover wurde er vor allem als Mitbegründer der Glockseeschule bekannt, einer der wenigen Alternativschulen, die die Bundesrepublik hervorgebracht hat. Seine weitgefächerten Interessen umfassen Philosophie und Soziologie mit besonderer Betonung von Bildungsfragen, der Theorie der Arbeit und der Verbindung von Wissenschaft und Literatur. 1994 begründete er die Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftler mit. Oskar Negt verfasste zahlreiche Studien gemeinsam mit dem Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge. In seinen neueren Büchern beschäftigt sich Oskar Negt primär mit der Frage um Arbeit, Würde und Globalisierung. 1996 erhielt Oskar Negt den Niedersachsenpreis für Publizistik, 2006 das Bundesverdienstkreuz (1. Klasse) und 2008 zusammen mit Alexander Kluge den Bruno-Kreisky-Preis für das publizistische Gesamtwerk.

Einige Werke: Geschichte und Eigensinn (1981), Achtundsechzig. Politische Intellektuelle und die Macht (1995), Arbeit und menschliche Würde (2001), Kant und Marx (2003), Wozu noch Gewerkschaften? Eine Streitschrift

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