Mehr als drei Jahrhunderte später sind sie da. Sie sehen wunderschön aus und tragen poetische Namen wir Seufzerorgel, Das Meer, Waldteufel, Trommelrolle, Unwettermaschine, Kontrabasspauke oder Webfahrrad – die mechanischen Musikmaschinen, die der französische Musiker Jean-Pierre Drouet in einem Parcours der Klänge vorführen wird. Erdacht und gebaut wurden die erfindungsreichen und skurrilen Klangskulpturen in den 80er und 90er Jahren von seiner Frau, der Architektin und Szenographin Claudine Brahem. Seit dem frühen Tod von Claudine Brahem stehen sie in einem Speicher in Vincennes bei Paris und von Zeit zu Zeit geht Jean-Pierre mit ihnen auf die Reise, um sie zu klingendem Leben zu erwecken. Denn anders, als die Bezeichnung machines musicales suggeriert, spielen die Apparate nicht automatisch, sondern bedürfen der künstlerischen Gestaltungskraft eines kreativen Musikers, der sie manuell oder per Pedal in Gang setzt und ihnen die überraschendsten Klänge entlockt.

Jean-Pierre Drouet – als Perkussionist und genialer Improvisator europaweit längst eine Legende – hat Auszüge aus Werken des griechisch-französischen Komponisten Georges Aperghis – mit dem Claudine Brahem viele Jahre lang als Szenographin in seinem Pariser Theater A.T.E.M. zusammengearbeitet hat – für die Geräuschmaschinen adaptiert und zu einem hochvirtuosen, knapp einstündigem Werk musikalischen Theaters collagiert, dessen Klangpoesie und musikalischer Humor die Zuschauer bezaubern.