Optische und akustische Sinnestäuschungen auf der Bühne haben seit jeher, ob im Theater des Barock etwa oder im Varieté, das Publikum fasziniert. Üblicherweise war die Musik das Vehikel, die optische Illusion zu begleiten. Was geschieht aber, wenn die Musiker von ihren musikalischen Aufgaben so absorbiert sind, dass die optischen Illusionen “mit ihnen passieren”, quasi ihr Eigenleben haben? Schwebezustand und Überraschung schaffen eine Poesie des Geheimnisvollen, wo Augen und Ohren nicht zu trauen ist. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Imagination werden aufgehoben, das Auge überlistet das Ohr und umgekehrt.